18.01.2006
Mit Pudelmütze, Punsch und Plätzchen
An kalten Wintertagen mit netten Gesprächen, heißem Punsch und knusprigen Plätzchen sich Herz und Bauch zu wärmen, diesen guten alten Brauch pflegten hier bereits Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1715 – 1780) sowie die Damen vom Hochadligen Fräuleinstift zu Mosigkau.Als eines der wenigen, noch weitestgehend erhaltenen Rokokoensembles Mitteldeutschlands, gehört Mosigkau zu den 40 ausgewählten historischen Parks, die als „Gartenträume“ in Sachsen-Anhalt einladen zu einer Reise durch 400 Jahre Gartenkultur.
Die unvermählte Lieblingstochter Tochter des Alten Dessauers erhielt 1742/43 das Gut Mosigkau, auf dem sie die – heute liebevoll als das »kleine Sanssouci« bezeichneten – Anlage errichten ließ.
Anna Wilhelmines Interesse für Kunst und Architektur wurde insbesondere durch weibliche Verwandte gefördert. Großen Einfluss übte offenbar ihre Tante Maria Eleonora von Radziwil, Herzogin von Olyka (1672-1756), aus. Sie war eine Tochter von Henriette Catharina Fürstin von Anhalt-Dessau, der Erbauerin von Schloss Oranienbaum. Nach dem Tod der Tante erwarb Anna Wilhelmine einen Großteil ihrer Gemäldesammlung, für die sie in Mosigkau eine Galerie errichtete. Hier trug sie vor allem niederländisch-flämische Malerei zusammen. Und sie bestimmte das Schloss testamentarisch zum Hochadligen Fräuleinstift. Darüber hinaus trat sie als Sammlerin von Porzellan und exotischen Pflanzen auf.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kochen und Genießen für die historischen Garten- und Parkanlagen in Sachsen-Anhalt“ soll hier die Orange am historischen Ort auf besondere Weise gewürdigt werden: Zur kalten Jahreszeit eignet sie sich damals wie heute bestens als belebende (aromatische) Zutat für Punsch und Plätzchen.
Im Anschluss an den geführten Parkrundgang serviert Ulrich Heilmann, Inhaber und Küchenmeister des Dessauer Restaurants Kornhaus, im Ehrenhof des Schlosses heiße und knusprige Köstlichkeiten rund um die exotische Frucht. Alles liebevoll zubereitet nach alten Rezepturen und mit Querflöten-Klängen musikalisch garniert.
Ganz im Zeitgeist von einst soll sich bei dieser Veranstaltung Schönes und Nützliches miteinander verbinden: Die Einnahmen aus dem gastronomischen Angebot fließen in die Restaurierung / Vergoldung eines Gemälderahmens im Galeriesaal des Schlosses Mosigkau.
Mit dem winterlichen Gartenträume-Spaziergang und der Orange, kredenzt in Punsch und Plätzchen, beteiligt sich die Kulturstiftung Dessau Wörlitz an der Veranstaltungsreihe „Kochen und Genießen für die historischen Garten- und Parkanlagen in Sachsen-Anhalt“. Diese Referenz an die Regionale - Saisonale - Gesunde - Kreative Kochkunst findet in 12 der 40 Gartenträume-Anlagen statt. Mit Bärlauch begann sie in Quedlinburg, rund um Bier und Spargel ging es beispielsweise in Gardelegen, das“ Lila Wunder Holunder“ wurde in Halberstadt serviert und einen Maroni-Schmaus gab es in Wernigerode. Schirmherrin ist Frau Uda Heller, Mitglied des Deutschen Bundestages, Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Ausschuss für Tourismus.
Kontakt: Gartenträume GmbH, Tel: 0391-5957256, Fax: 0391-5957317, gmbh@gartentraeume-sachsen-anhalt.de
Fotonachweis: Südansicht Schloss Mosigkau; Kulturstiftung DessauWörlitz, Bildarchiv; Aufnahme: Heinz Fräßdorf
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